Key Messages Wirbelsäulenchirurgie

Heribert Schröttner

Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule gehören zu den häufigsten Schmerzen die PatientInnen „quälen“ können. Glücklicherweise können sie in ca. 85% der Gruppe nicht-spezifischer Schmerzen zugeordnet werden. Nur knapp 15% zeigen im Rahmen der Anamnese und der Untersuchung Hinweise auf sogenannte Red Flags, auf Krankheiten die einen potentiell bedrohlichen Verlauf haben können und einer raschen ärztlichen Behandlung bedürfen: Nervenkompressionen, Tumore, Entzündungen oder Frakturen.

Im Rahmen meines Vortrages fokusiere ich mich auf den Teil „Nervenkompression“ der Red Flags: Radikulopathie oder Spinalkanalstenose. Im ersten Teil widme ich mich Hinweisen in der Anamnese und einfachen Untersuchungen, die korrekt ausgeführt sehr aussagekräftig sind. Werden diese bewusst gehört und eingesetzt, können weitere Verzögerungen und damit eine Aggravierung der Nervenausfälle vermieden werden. Die anschließende Bildgebung sollte die zuvor erhobenen Befunde bestätigen, nicht umgekehrt.

Im zweiten Teil stelle ich unterschiedliche Patienten beispielhaft vor, mit ihrer Anamnese, den Ergebnissen der körperlichen Untersuchung, ausgewählten radiologischen Bildern, wie sie operativ versorgt wurden und ihr weiterer Verlauf.

Im dritten Teil stelle ich unterschiedliche operative Eingriffe im Bereich der Wirbelsäule vor. Primär soll sie minimal invasiv sein und Folgeschäden wie lokale Instabilitäten vermeiden. Je nach Ausmaß der vorbestehenden Veränderungen reichen kleine entlastende Eingriffe wie die Flavektomie, der Entfernung des gelben Bandes und des ausgetretenen Bandscheibengewebes, oder ein Undercutting, bei dem Spinalkanal minimal invasiv erweitert wird. Nur bei größeren Destruktionen oder Instabilitäten werden (Hemi-)Laminektomien und Versteifungen nötig.

Wirbelsäulenchirurgie kann nicht das Allerheilmittel für Kreuzschmerzen sein. Bei sorgfältig ausgewählten PatientInnen verhindert sie eine weitere Verschlechterung, in Idealfall für sie sogar zur vollständigen Heilung der vorbestehenden Red Flags.