Kopfschmerz

Christian Wöber

Kopfschmerz ist eines der häufigsten Symptome und hat erhebliche individuelle wie sozioökonomische Belastungen zur Folge. Die Global Burden of Disease Study der Weltgesundheitsorganisation weist Spannungskopfschmerz und Migräne hinter Zahnkaries als die weltweit zweit- und dritthäufigsten Erkrankungen aus. Was die krankheitsbedingte Belastung betrifft, liegt Migräne unter mehr als 300 Erkrankungen an sechster Stelle und in der Altersgruppe der unter 50jährigen an dritter Stelle.

Der Umgang mit Kopfschmerz im ärztlichen Alltag ist eine diagnostische wie therapeutische Herausforderung. Es gilt einerseits, potentiell bedrohliche Kopfschmerzen rasch zu erkennen und wiederkehrende oder chronische Kopfschmerzen zuzuordnen und andererseits eine adäquate Therapie einzuleiten, die den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht wird, wirksam und verträglich ist.

Die Notwendigkeit, die aktuelle Situation zu verbessern ist, zeigt sich u.a. darin, dass in Österreich (wie in vielen anderen Ländern) nur ein kleiner Teil der Migränebetroffenen zur Attackentherapie migränespezifische Triptane verwendet und Personen mit häufigen Kopfschmerzen oft keine ausreichende vorbeugende Behandlung erhalten. Entsprechende Zahlen wurden kürzlich von der Arbeitsgruppe Kopfschmerz der Univ.-Klinik für Neurologie Wien auf Basis von Daten des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger und in acht österreichischen Kopfschmerzzentren erhoben.

Inhalt des Beitrages ist es, Strategien zum Erfassen potentiell bedrohlicher Kopfschmerzen aufzuzeigen sowie die Grundlagen der Klinik, Diagnostik und Therapie jener Kopfschmerzformen darzustellen, mit denen SchmerzspezialistInnen am häufigsten konfrontiert sind. Ziel ist es, den Umgang mit Migräne, Spannungskopfschmerz, Clusterkopfschmerz und Kopfschmerz durch übermäßigen Medikamentengebrauch praxisbezogen zu erarbeiten und zu einer Verbesserung in der Betreuung von PatientInnen mit Kopfschmerzen beizutragen.

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