Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie, Einblick in Theorie und Praxis
Eckart Metje
Als Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie (IMST) wird die gleichzeitige, inhaltlich, zeitlich und in der Vorgehensweise aufeinander abgestimmte umfassende Behandlung von Patient*innen mit chronifizierten Schmerzsyndromen bezeichnet, in die verschiedene somatische, körperlich übende, psychologisch übende und psychotherapeutische Verfahren nach vorgegebenem Behandlungsplan mit identischem, unter den Therapeuten abgesprochenem Therapieziel eingebunden sind („Multimodale Schmerztherapie – Konzepte und Indikationen“; Der Schmerz – April 2009).
Die IMST basiert auf einem bio-psycho-sozialem Medizinverständnis und versucht, die unterschiedlichen Dimensionen einer Schmerzerkrankung zu erfassen, in einen Kontext zu stellen und in das therapeutische Vorgehen mit einzubeziehen. Ein schmerztherapeutisches Assessment bietet hierfür eine strukturierte Vorgehensweise, mit der mögliche Therapieziele herausgearbeitet werden und ergebnisoffen die Indikation für eine IMST überprüft wird. Übergeordnetes Therapieziel der IMST ist die Verbesserung der Funktionsfähigkeit. Für Patient*innen kann die IMST eine Herausforderung sein, da sie eine aktive Teilnahme am Behandlungsprozess einfordert.
Die Aufgabenbereiche der in der IMST tätigen Berufsgruppen (Ärzt*innen, Psycholog*innen, Bewegungstherapeut*innen) sind geprägt von spezialisiertem Fachwissen – gleichzeitig sind die Berufsgruppen fortwährend in intensive, interdisziplinäre Teamprozesse eingebunden, in denen die Entscheidungen über Behandlungsziele und – schritte gemeinsam gefunden, überprüft und gestaltet werden wollen.
Dieser Vortrag möchte die Welt der IMST aus verschiedenen Perspektiven und anhand von Beispielen aus der stationären Praxis lebendig werden lassen. Er setzt eine aktive Teilnahme zum Erlernen erster Tools voraus.