Chronische Schmerzen aus pädiatrischer Sicht

Renate Häfner

Gelenkschmerzen stellen bei Kindern und Jugendlichen ein häufiges Problem dar. Nur bei wenigen Kindern entwickelt sich daraus jedoch eine Erkrankung, die mit starken, den Alltag einschränkenden Schmerzen einhergeht.

Die Ursache einer solchen chronischen Schmerzstörung ist vielfältig, sowohl körperliche als auch psychische Faktoren und Belastungen jeglicher Art spielen eine Rolle. Entscheidend für den Verlauf ist eine frühe Erkennung, wozu auch der Ausschluss von anderen Erkrankungen gehört. Dabei muss beachtet werden, dass eine Überdiagnostik vermieden wird, banale Befunde nicht als ursächlich interpretiert werden dürfen.

Die Behandlung besteht in einer multimodalen Schmerztherapie, die an die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen angepasst werden muss. Dabei ergänzen sich ärztliche Führung, psychologische Betreuung, Physiotherapy, Ergotherapie und Sporttherapie. Die Kinder müssen in der Therapie wieder die Freude an der Bewegung entdecken und Strategien entwickeln, die sie selbst gegen den Schmerz einsetzen können. Es gilt in der Therapie das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Medikamente helfen in dieser Situation nicht weiter, sondern führen oft durch Nebenwirkungen zu zusätzlichen Beschwerden.

Wenn die Patienten und ihre Familien sich der Herausforderung einer solchen Therapie stellen, sind die Aussichten günstig. Die Kinder lernen, dem Schmerz im Alltag weniger Raum zu geben. Dadurch vermindert sich auch die Schmerzintensität, Teilhabe an einem aktiven Alltagsleben und Lebensfreude kehren zurück.

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