Co-Analgetika und Begleitmedikation
Elisabeth Sackl-Pietsch
Co-Analgetika sind Wirkstoffe die beim Gesunden nur eine unwesentliche Analgesie herbeiführen. Auf peripherer und zentraler Ebene können sie jedoch die Schmerzwahrnehmung nachhaltig modulieren. Dies gilt besonders beim Auftreten eines neuropathischen Schmerzsyndroms. Zu den wichtigsten Modulatoren zählen trizyklische Antidepressiva, SSNRIs und Antikonvulsiva. Bei bestimmten Krankheitsbildern empfiehlt sich der Einsatz von Bisphosphonate (Knochenmetastasen) und Glucocorticoiden. Die zuletzt genannten Wirkstoffe eignen sich vor allem bei entzündlichen Raumforderungen die auf Schwellungen zurückzuführen sind. Gute Ansprechbarkeit ist bei intrazerebralen Erkrankungen mit Ödem-Neigung gegeben. Überdies weisen Glucocorticoide einen antiemetischen, euphorisierenden und appetitsteigernden Effekt auf, den man sich aus palliativmedizinischer Sicht, zu Nutze machen kann.
Co-Analgetika zeigen bei bestimmten chronischen Schmerzzuständen nachweislich einen besseren Wirkungsgrad als übliche Analgetika, wie z.B. Opiate. Besonders häufig versagen Opiate bei neuropathischen,- ossären und sympathisch induzierten Schmerzen.
Myotonolytika, Triptane, systemisch und topisch eingesetzte Lokalanästhetika, Cannabis, Cannabinoide und andere Psychopharmaka zählen ebenso zu den etablierten Co-Analgetika.
Die Indikationsstellung für die Verabreichung von Co-Analgetika orientiert sich an einer genauen Schmerzanamnese und der empfundenen Schmerzqualität.
Das Wirkungsprofil von Co-Analgetika präsentiert sich sehr individuell und ist für jeden Patient/in bedarfsorientiert umzusetzen. Ausreichende Dosierungen sind anzustreben, meist über einen längeren Zeitraum hinweg.
Auf Alter, Geschlecht, Komorbiditäten, bestehender Medikation und möglicher Arzneimittelinteraktionen ist gesondert Rücksicht zu nehmen.