Rheumatische Erkrankungen aus pädiatrischer Sicht
Renate Häfner
Das führende Symptom bei rheumatischen Erkrankungen ist die Arthritis. Diese schmerzhafte Gelenksentzündung führt bei Kindern rasch zu schmerzentlastenden Fehlhaltungen, die unbehandelt zur festen Gelenkkontraktur führen können.
Kleine Kinder äußern den Schmerz oft nicht direkt. Man muss auf versteckte Schmerzäußerungen achten: die Kinder werden weinerlich, ängstlich, schlafen unruhig und verändern ihr Bewegungsmuster.
Die Behandlung der Arthritis erfolgt multidisziplinär. Medikamente sind erforderlich, um Schmerzen zu lindern, die Entzündung zu stoppen und das fehlgeleitete Immunsystem zu regulieren. Genauso wichtig ist jedoch eine individuelle Physiotherapie, die eingeschränkte Gelenke beweglich macht, Gelenkfehlhaltungen ausgleicht und somit die Bildung von bleibenden Kontrakturen vermeidet. In der Ergotherapie lernen die Kinder, ihre erkrankten Gelenke bei Alltagsbewegungen wie Schreiben, Malen, Basteln günstig einzusetzen. Wie bei allen chronischen Erkrankung gehört eine psychosoziale Betreuung des Kindes und seiner Familie zur Therapie.
Die Prognose ist günstig, wenn die multidisziplinäre Therapie frühzeitig einsetzt und konsequent weiter geführt wird. Den meisten Kindern kann man damit ein normales, schmerzfreies Leben ermöglichen.